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Atheismus, Dietrich Bonhoeffer, Kirche für Andere, religionsloses Christentum, théologie, Welt, Wolf Krötke
Zur Aktualität von Dietrich Bonhoeffers Fragen nach einer „religionslosen Interpretation biblischer Begriffe“
- Dietrich Bonhoeffers Situationsanalyse
- Dietrich Bonhoeffers theologischer Ausgangspunkt
- Die Realität und das Motiv der Religionslosigkeit
- Die Mündigkeit der Welt und die „Kirche für andere“
- Impulse Bonhoeffers für das Leben der Gemeinde inmitten „religionsloser Menschen“
„Wir gehen einer völlig religionslosen Zeit entgegen; die Menschen können einfach, so wie sie nun einmal sind, nicht mehr religiös sein“ (DBW1 8, 403). Mehr noch: „Es zeigt sich, dass alles auch ohne ‘Gott’ geht und zwar ebenso gut wie vorher. Ebenso wie auf wissenschaftlichem Gebiet wird im allgemeinen menschlichen Bereich ‘Gott’ immer weiter aus dem Leben zurückgedrängt, er verliert an Boden“ (DBW 8, 477).
Diese Sätze stehen am Anfang von Dietrich Bonhoeffers Überlegungen zur „nichtreligiösen Interpretation biblischer Begriffe“ oder auch zu einem „religionslosen Christentum“ in seinen Briefen aus dem Gefängnis, die Eberhard Bethge unter dem Titel „Widerstand und Ergebung“ veröffentlicht hat. Es sind in den letzten Jahrzehnten lang und heiß diskutierte, umstrittene Sätze gewesen. Sie beschreiben im Jahre 1944 die Situation, in der sich die Kirche nach Bonhoeffers Meinung befunden hat und sich auch weiterhin befinden wird. „Religiös sein“, so meinte er, ist für die meisten Menschen im 20. Jahrhundert keine Option mehr, mit der sie die Probleme ihres Lebens bewältigen. …